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Archive for 27. November 2013

Meine Gedanken zum Whippetmeeting

Für mich war das Whippetmeeting eine Premiere. Bisher hat es terminlich einfach nie geklappt. Im Vorfeld wurde meine Euphorie von mehreren alten Hasen ziemlich ausgebremst und ich versuchte das Ganze eher neutral anzugehen. Obwohl sich die Teilnehmerzahl auf Rekordniveau befand, überraschte es mich, dass sehr wenig Züchter anwesend waren und das Gros der Teilnehmer „nur“ aus Whippetbesitzern und dann vornehmlich aus dem Rennbereich bestand.

Als erstes vorneweg: es gab keine Verletzten und auch ein Beruhigsmittelabusus konnte nicht festgestellt werden. Die Diskussionen war teils hitzig, teils überflüssig.

Es stimmte mich sehr traurig wie vehement behauptet wird, dass die Rasse Whippet kerngesund ist und es absolut überflüssig wäre überhaupt Daten über eventuell gehäuft vorkommende Erkrankungen zu sammeln. Als Totschlagargument kam immer wieder: „Ich kenne keinen Whippet mit Herzproblemen!“

Ich würde schlichtweg behaupten, dass es keine Hunderasse mehr gibt, die es nicht nötig hat auf die Gesundheit zu achten. Steht doch letztendlich die Gesundheit und das Wesen über ALLEM. Showerfolge und Topwinner hin oder her. Wir wollen vornehmlich Familienmitglieder, die uns lange Jahre begleiten und dabei ihre rassetypische Agilität, ihren Bewegungsdrang behalten und v.a. ausleben können sollten. Was brauche ich einen Hund, der durch Medikamente gegen Epilepsie mehr oder weniger ruhig gestellt ist – ok, die Pharmaindustrie hat ganze Arbeit geleistet und Alternativen auf den Markt gebracht. Wie wäre es doch mit einem Hund OHNE Zuckungen und Krampfanfälle, der einfach keine Medikamente braucht.

Herzerkrankungen kommen mit de Alter sowieso. Das stimmt. Wollen wir jedoch, dass uns unser Hund beim Spaziergang aus vollem Speed heraus umfällt? Ja, wollen wir, wenn er weit jenseits des zweistelligen Lebensalters ist. Das wollen wir nicht, solange er dem Junghundalter noch nicht entwachsen ist.

Wollen wir Hunde mit Autoimmunerkrankungen? Die lebenslang unter Kortikosteroiden stehen um schlimmeres zu verhindern, die dadurch sämtliche Begleiterscheinungen eines Morbus Cushings mit sich herum tragen, zur Risokogruppe für einen Diabetes zählen, bei denen ich mir immer überlegen muss, welcher eventuelle Infekt durch ein runtergeschraubtes Immunsystem letztendlich der letzte Infekt ist.

Was zu Geier ist so schwer daran einfach die Karten auf den Tisch zu legen? Für mich war es ein unglaubliches Opfer einer Züchterin, dass sie ihre jahrelang aufgebaute Zuchtlinie aufgab, da es EINEN Fall eines Systemic Lupus Erythematosus (SLE- Autoimmunerkrankung) in der gesamten Zucht gab. Diesen Entschluss hab ich ihr hoch angerechnet und vielleicht gerade auch aus diesem Grund weiterhin auf sie vertraut. Dass Jonas letztendlich aus einer anderen Zuchtstätte kam, hatte andere Gründe.

Liebe (Sofa-)Whippetbesitzer, füllt bitte den Gesundheitsfragebogen des DWZRV aus und schickt ihn zurück. Nur so bekommen wir einen genaueren Überblick über die Situation in der Rasse. Ich persönlich möchte auch meinen nächsten Hund mit gutem Gewissen von einem Züchter übernehmen und wünsche mir lange Jahre Freude an dem Hund, so wie mit meinen beiden bisher auch.

Ich mach es mal ganz öffentlich: Jasper hatte eine Demodikose, nur leicht ausgeprägt und gut behandelbar und er hat ein Herzproblem (eine bereits früh aufgetretene Mitralklappeninsuffizienz, bisher noch nicht behandlungsbedürftig). Jonas ist bisher topfit, inoffizielle HD- und Herzuntersuchung ergaben keine Befunde. MDR-1 und Myostatin N/N.

It´s your turn!

 

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